Unsere erste Inklusionsreise an die Nordsee vom 22.07.19 bis 25.07.19

Die Sommerferien 2019 waren schon zur Hälfte um, jedoch einige meiner Klienten bisher nicht im Ferienurlaub. So kam mir kurzfristig die Idee selbst für die Kids eine Reise zu organisieren.
Die Kostenfrage war offen, aber ich wollte etwas schönes und pädagogisch Wertvolles mit den Kids im Alter von 6-16 Jahren unternehmen.

Also wurde kurzer Hand eine Reise geplant und entsprechendes Vorbereitet, allerdings hatte ich dafür nur 3 Tage Zeit. Am Montag, 22.07.19 wollten wir früh starten um unser erstes Etappenziel Bremerhaven am frühen Nachmittag zu erreichen. Wir waren mit drei Erwachsenen und 8 Kindern mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen (körperlich als auch im kognitiven Bereich) sowie zwei Therapiehunden unterwegs.

Nach siebenstündiger Autofahrt mit mehren Pausen für Mensch und Tier kamen wir am frühen Nachmittag im Havenhostel Bremerhaven an.

Nun ging es los mit auspacken. Das Aufbauen der Zelte war die erste Gemeinschaftsaufgabe.

Es klappte SUPER – Hand in Hand – jeder half jedem; auch ich musste mir helfen lassen, denn Zeltaufbau gehört nicht zu meinen Stärken.

Nachdem alles aufgebaut, ausgepackt und verstaut war, unternahmen wir unseren ersten Spaziergang zum Deich in Bremerhaven und genossen den Sonnenuntergang.

Im Anschluss haben wir uns Pizzen bestellt, diese in gemeinsamer Runde vor den Zelten verdrückt, den Tag Revue passieren lassen sowie Pläne für den nächsten Tag geschmiedet.

Alle waren zufrieden, hatten Spaß waren aber auch Todmüde, sodass wir bereits um 22.00 Uhr bereits alle in unseren Zelten schliefen.

Am nächsten Tag sind wir nach Beendigung des gemeinschaftlichen Frühstückens und Abwaschens nach Cuxhaven aufgebroch um endlich in der Nordsee zu schwimmen. Aber bei Ankunft war kein Wasser da…. Die Kids riefen ganz enttäuscht „Chris Du hast versprochen wir gehen schwimmen und hier ist kein Wasser….“ Nach einer Erklärung zu Ebbe und Flut gekrönt mit einem Picknick setzte zur Freude aller die Flut ein. Fast alle gingen „schwimmen“, hatten mächtig viel Spaß und wunderten sich weiter über Wasser das weg geht und wieder kommt….

Nach ausgiebigen Baden und Toben mit den Hunden folgte ein weiterer gemeinsamer Spaziergang und ein abendliches Einkehren bei einem Griechen auf Wunsch der Kinde. Zurück im Basiszeltlager in Bremerhaven haben wir noch lange vor den Zelten über den Tag gesprochen. Den kommenden Tag geplant, die anstehende Aufgaben verteilt. Ein weiterer wunderschöner Tag neigte sich dem Ende, alle fielen erschöpft, glücklich und müde in ihre Zelte.

Wir hatten mit dem Wetter unheimlich viel Glück – die Sonne schien den ganzen Tag, begleitet von einer frischen Brise, am Abend begleitete uns ein sternenklarer Himmel in die Nacht. Nachdem die Kids eingeschlafen waren, kam für uns Teamer der Zeitpunkt zum Austausch um den Tag zu bewerten.

Da frisch für das Frühstück eingekauft werden musste, startete Tag 3 für einige Kids recht früh. Die anderen wurden beim Weggehen geweckt, sodass genügend Zeit für die Morgentoilette und die Vorbereitung des Frühstücksplatzes blieb. Auch wurden die Hunde versorgt und Gassi geführt. Nach dem Frühstück packten alle mit an um wieder klar Schiff zu machen und um die Tagesverpflegung zu packen. Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Hundestrand nach Sahlenburg. Dort verbrachten wir den Tag zum Teil gemeinsam, aber auch in zwei Gruppen getrennt. Ein Teil ging Wattwandern mit Charlotte, ein Teil der Gruppe blieb am Strand, spielte mit Etango oder baute Sandburgen.

Da unser Tagesproviant bis auf einen Apfel und zwei Flaschen Wasser aufgebraucht war und die Kids Hunger hatten, beschlossen die Kids kurzerhand abends einen Italiener aufzusuchen.

„Am Rande bemerkt, fielen mir leider vielfach die Reaktionen der umliegenden Menschen auf. Wir wurden als Inklusionsgruppe nicht nur schief angeschaut, es gab sogar auch verbale Äußerungen gegenüber den Kids. Wieder einmal ist mir aufgefallen, dass Teilhabe und Inklusion auch in Cuxhaven/Sahlenburg noch nicht angekommen ist. Lediglich ein Restaurant hat nach unseren Bedürfnissen eine Tischgelegenheit eingerichtet und uns auch sonst nett behandelt, trotz unserer Lautstärke oder das rumlaufen einzelner Kids durchs Restaurant.
Aber sonst wurden wir vielfach als lästig angesehen oder uns wurde mit Unverständnis begegnet.“

Nach dem Abendessen beim Italiener und dem gemeinsamen Genuss eines weiteren traumhaften Sonnenuntergangs fuhren wir wieder nach Bremerhaven in unser Zeltlager zurück.

Nach der üblichen Tagesbesprechung und der Abendtoilette sind die Kids erschöpft aber glücklich in ihre Zelte gefallen. Wir Teamer tauschten uns über die Eindrücke und Beobachtungen es Tages aus und kamen zu dem Schluss, dass erneut alles sehr harmonisch abgelaufen war, die Gruppe trotz oder wegen ihrer vielen Unterschiede zu einer Einheit zusammengeschmolzen ist.

Die Reaktionen der Menschen auf uns als Gruppe hat uns jedoch bestärkt, uns noch mehr für unser Projekt einzusetzen.

Am Tag 4 wurde etwas länger geschlafen und nach einem entspannten Frühstück wurden alle Zelte abgebaut und alle Sachen wieder verstaut. Gegen Mittag machten wir uns auf zurück in Richtung Berlin, wo wir dann gegen 21.00 Uhr wieder eintrafen.

FAZIT – alle hatten viel Spaß und wir haben diese Auszeit in vollen Zügen genossen! Nächstes Jahr wollen alle unbedingt wieder mit uns verreisen. Die Planung für das kommende Jahr 2020 läuft.

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